Abenteuerwandern in den Dolomiten
Foto: Tappeiner Verlag
von Walter Zörer
Bergwelten-Profi Walter Zörer, Bergführer und Vater zweier Lausbuben, liebt die Dolomiten – und er liebt es mit seinen Kindern wandern zu gehen. Uns verrät er seine besten Tipps und Touren für Abenteuerausflüge mit Kids ins Reich der Drei Zinnen.
Die bizarren Felstürme der Dolomiten ziehen seit jeher Wanderer und Kletterer in ihren Bann. Ab dem späten Frühjahr (abhängig vom Schneereichtum des Winters) lohnt es sich, auch mit den Kindern eine herrliche Wanderung zwischen Felsen und Almrosen zu unternehmen. Für Unterhaltung ist gesorgt: Auf manchen Abschnitten wird man vom Konzert der Murmeltiere begleitet.
Doch Vorsicht: Um diese Jahreszeit trifft man in den schattseitigen Rinnen immer wieder auf harte Schneefelder, die eine nicht zu unterschätzende Rutsch- und Absturzgefahr bergen.
Meine Profi-Tipps fürs Wandern mit Kindern in den Dolomiten
Tipp 1: Detaillierte Planung
Karten und Führer geben Auskunft über die Länge und Schwierigkeit der Tour und die Einkehrmöglichkeiten. Unbedingt vorher die aktuelle Wettersituation abfragen und sich vor Ort über den aktuellen Zustand der Wege erkundigen (z.B. Schneefelder).
Tipp 2: Passendes Schuhwerk
Mit weichen Turnschuhen kann man keine vernünftigen Stufen in den harten Schnee treten und rutscht leicht ab. Gute Wanderschuhe geben festen Halt, schützen und entlasten den Fuß im Gelände und verbessern so die Trittsicherheit.
Eine gute Passform, die rutschfeste Profilsohle und wasserdichtes Außenmaterial sind beim Kauf von Wanderschuhen wesentlich. Das gilt für Kinder- und Erwachsenenfüße gleichermaßen.
Tipp 3: Für Abwechslung sorgen
Kleine „Kletterpassagen“ oder erste Versuche an einem Felsblock sorgen für einen kurzweiligen Wandertag und machen Lust auf mehr. Die technischen Fertigkeiten dazu kann man sich leicht in einem Grundkurs oder an einem Ausbildungswochenende mit einem Bergführer aneignen. Nach dem Besuch einer Weiterbildung erweitert sich der alpine Aktionsradius der Familie beträchtlich.
Tipp 4: Kinder im steilen Gelände sichern
Kinder sollten an absturzgefährdeten Passagen 1:1 betreut und eventuell mit Gurt und Seil gesichert werden. Dazu reicht ein einfaches Komplettset oder ein Hüftgurt mit dünnem 20-Meter-Seil. So hat man die die Kleinen sicher an der „Leine“und kann sie – wenn es der Wege erfordert - auch mal ein paar Meter ablassen.
Für solche „Abenteuerwanderungen“ bieten die verkehrstechnisch gut erschlossenen Dolomiten den optimalen Rahmen. Hier findet sich etwas für alle Alters- und Konditionsklassen – von der halbstündigen Hüttenwanderung bis zur ganztägigen Rundtour durch die alten Kriegsstollen.
Meine Lieblings-Touren mit Kids in den Dolomiten
1. Kinderfreundliche Wanderung mit tollen Aussichten in der Latemar-Gruppe
Über die Latemarhütte auf die Cima Cavignon
2. Kurzer aber fordernder Gipfelaufstieg. Bergerfahrung notwendig.
Kleiner und Großer Ifinger
3. Die Rotwandwiesen sind per Kabinenbahn leicht zu erreichen und ein Paradies für Familien mit Kindern
Burgstall, Sextner Dolomiten
4. Der alleinstehende Gipfel bietet die vielleicht beste Rundumsicht der Dolomiten
Peitlerkofel
5. Wunderschöne Hüttenwanderung, mit Kindern in 2 Stunden bewältigbar
Wanderung zum Rifugio Fonda Savio von Misurina
Alle diese Touren stammen aus dem Buch „Südtiroler Gipfelkinder" von Christjan Ladurner, erschienen im Verlag Tappeiner.
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