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Ein Projekt mit 7 Bergen und tausenden Gefühlen

Aktuelles

2 Min.

16.08.2016

Foto: Original Media / Red Bull Content Pool

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von Magdalena Kalus und Anja Kaiser

Natur, Bergsport und Reisen. Man könnte sagen, das sind die drei Leidenschaften, die uns auszeichnen. Auf der Suche nach einem herausfordernden Ziel für 2016 kamen wir auf die Idee, die 7 höchsten Berge der 7 Alpenländer zu besteigen. Gebraucht haben wir dafür letztlich knapp 2 Monate, in denen wir nicht nur auf wahnsinnig tolle Menschen, unbeschreibliche Sonnenuntergänge und wundervolle Landschaften gestoßen sind, sondern auch auf Skepsis, Hohn und Kritik.

Von Freude, Eindrücken fürs Leben und gemischten Gefühlen: Das Fazit von Anja und Maggy.

Mont Blanc, Großglockner und Zugspitze: Gipfelnamen, die Bergsteiger aufhorchen lassen und Sehnsucht wecken. Es sind die Namen von den „ganz Großen“ der Alpen. Immer wieder liest man von deren Besteigungen, von Gipfelsiegen und auch von deren Tragödien.

Als wir uns im Juni auf den Weg zur Zugspitze machen, dem ersten unserer sieben Gipfel, sind wir bei weitem nicht die Ersten, die sich dieses Ziel gesteckt haben. Zahlreiche Bergsteiger sind bereits vor uns auf den höchsten Gipfeln der Alpenländer gestanden. Dennoch: Es ist die Kombination aus unterschiedlichen Bergen und Ländern, die das Projekt für uns so attraktiv macht. Von der einfachen Wanderung an der Grauspitze in Liechtenstein bis hin zur technisch anspruchsvollen Hochtour an der Dufourspitze in der Schweiz war alles dabei. Zudem haben wir so klangvolle Städte wie Chamonix und Zermatt bereist – Plätze, die wir ohnehin unbedingt einmal sehen wollten.

So verschieden die Berge waren, die wir bestiegen haben, so unterschiedlich waren auch die Reaktionen auf unser Projekt: „Zwei Mädels am Berg – mei, wie liab“; „Respekt, Superstark“; „Könnt ihr nicht üben, bevor ihr sowas macht? Mit Bergführer kann’s ja jeder.“

White-Outs, 30 Knoten Wind und strahlender Sonnenschein – auch die Bedingungen am Berg hätten unterschiedlicher nicht sein können. Berg und Wetter sind unberechenbar und ab einer gewissen Höhe eben auch gefährlich. Am Tag vor unserem Aufstieg zum Mont Blanc (4.809 m) wurde ein Bergsteiger lebensgefährlich durch Steinschlag im Grand Couloir verletzt. Und dieses Erlebnis war nur eins von vielen, das uns darin bestätigt hat, gewisse Touren lieber mit einem Bergführer zu begehen. Mehr als nur einmal wurden wir deshalb belächelt. Natürlich haben uns derlei Bemerkungen irritiert, letztlich muss aber jeder selbst entscheiden, unter welchen Bedingungen er sich am Berg sicher fühlt.

Wie unsere persönlichen Eindrücke war aber auch das Feedback zu 99% positiv. Von allen sieben Gipfeln war der Mont Blanc mit Abstand der touristischste, vollste und ungemütlichste Berg – aber letztlich auch der, auf den wir besonders stolz sind. Immerhin ist er fast 5.000 m hoch und eben der höchste Berg der Alpen.

An der Dufourspitze hingegen waren wir trotz perfekten Bergwetters bis auf eine weitere Seilschaft komplett alleine unterwegs. Mit der Besteigung in weniger als 24 Stunden war sie aber auch der anstrengendste und technisch anspruchsvollste Gipfel. Die Grauspitze wird ohnehin kaum öfter als 15 Mal pro Jahr bestiegen – entsprechend einsam (und unerwartet anspruchsvoll) war unsere Tour dann auch.

Die tollsten Bekanntschaften haben wir am Großglockner geschlossen. Auf seinen Hütten und Wegen haben wir uns vom ersten Tritt an wohlgefühlt. Den „Mythos“ Glockner können wir absolut bestätigen – auch wir wollen auf jeden Fall wiederkommen.

Unser 7 European Summits-Projekt hat uns eine super-intensive Zeit beschert, von der wir jede noch so anstrengende und zähe Minute genossen haben. In den Bergen haben wir Kraft, Adrenalin und Ruhe zugleich gefunden – und diese Kombination ist es auch, die uns immer wieder auf die Gipfel zieht. Unsere Lust auf Abenteuer ist noch längst nicht gestillt – darum haben wir natürlich schon wieder weitere „bergige“ Ideen im Kopf. Wir schreiben weiter an unserer Adventure Story – und hoffen, ihr bleibt dran!

Alle Fotos: Peak Art Images


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