Jorge Guillén: „Jene Berge“
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Wir geben euch wieder ein Berggedicht mit in die Woche. Diesmal: „Jene Berge“ vom spanischen Dichter Jorge Guillén (1893-1984).
Jene Berge
„Reinheit, Einsamkeit? Da. Sie sind grau.
Lauter unberührtes Grau, das weder ein verirrter Fuß
überraschte, überlegen schwebend.
Grau, dicht beim melancholischen Nichts,
dem schönen, das die Luft empfängt wie eine Seele,
sichtbar vor Treue zum Ziel: die Erwartung.
Sein, und selbst noch entrückter, für den Rauch,
für die Blicke auch des Blinden,
ein Nichts sein, in Obhut: unberührtes Grau
auf zarter Kargheit, Grau jener Berge.“
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Jorge Guillén
Der spanische Dichter Jorge Guillén wurde 1893 in Valladolid in Nordspanien geboren. Nach Abschluss der Studien von Philosophie und Literatur arbeitete er einige Jahre lang als Assistenzlehrer für Spanisch an der Sorbonne in Paris, ehe er 1925 als Professor für Spanische Literatur an die Universität Murcia im Südosten Spaniens berufen wurde.
Es folgten einige Lehrjahre in Oxford und an der Universität in Sevilla, ehe sich Guillén 1938 dazu gezwungen sah, ins Exil nach Kanada zu gehen. Die Rückkehr nach Europa führte ihn zunächst nach Florenz, ehe sich der Dichter in Málaga niederließ, wo er schließlich 1984 mit 91 Jahren verstarb. Guillén gilt das Vertreter der „Generación del 27“, einer Gruppe spanischer Dichter, deren Einfluss die literarische Szene Spaniens von den 20er-Jahren bis zum Ausbruch des Bürgerkriegs 1936 maßgeblich prägte.
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