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Risiken und Chancen für sanften Tourismus – Beispiel Bergsteigerdörfer

Aktuelles

1 Min.

22.09.2016

Foto: Alpenverein / Hannes Schlosser

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von Simon Schöpf

Wenn der Österreichische Alpenverein (ÖAV) zur Tagung ruft, dann muss das Setting schon stimmen – Glaubwürdigkeit wird hier noch groß geschrieben! Wir sind den Rufen vom Berg gefolgt – bis nach Vent im hintersten Ötztal – um der Tagung zum Klimawandel im Alpenraum zu lauschen. Thema: Risiken und Chancen für den sanften Tourismus am Beispiel der Bergsteigerdörfer. So wie Vent eines ist.

Eines muss man gleich zu Beginn klarstellen: Wir sind hier nicht in Vent im Gemeindegebiet Sölden, sondern wir sind hier, ganz klar, in Vent bei Sölden. Stärker könnte man sich den Kontrast zwischen den beiden Dörfer nämlich gar nicht vorstellen: Einerseits Sölden, die pulsierende Wintersport- und Halli-Galli-Diva, andererseits das beschauliche, kleine Vent als ruhiger Nachbar. Und genau wegen diesem Kontrast haben sich heute so viele namhaften Akteure hier eingefunden: Weil klimatische Veränderungen den Tourismus ganz radikal zum Umdenken zwingen und die Initiative „Bergsteigerdörfer“ ein Vorzeigeprojekt in diese Richtung ist.

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Genauer: Heute wird ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet, die Bergsteigerdörfer sind nun offiziell als praktisches Beispiel der Alpenkonvention besiegelt. Ernst Schöpf, der Bürgermeister von Sölden, nennt es „eine Art Ritterschlag“ für die Initiative. 20 Orte in Österreich bemühen sich seit 2008, dem Massentourismus eine zukunftsfähige Alternative entgegenzusetzen. Die Bergsteigerdörfer sind damit „gelebte Alpenkonvention, sind gelebte Nachhaltigkeit“, meint Markus Reiterer, Generalsekretär des internationalen Abkommens zwischen den Alpenländern. „Die Alpenkonvention steht für Balance, für ausgewogene Entwicklung, sind international gedacht.“

Der Beitritt des ersten Deutschen Bergsteigerdorfes, Ramsau bei Berchtesgaden, und die Verhandlungen mit dem Deutscher Alpenverein (DAV) und Alpenverein Südtirol (AVS) setzten einen wichtigen Schritt in diese Richtung. „Damit gibt es für den Naturschutz auch keine Grenzen mehr“, unterstreicht Tobias Hipp vom DAV die Dringlichkeit des Treffens.

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Das Schöne dabei: Aus dem theoretischen, zum Teil sehr abstrakten Konstrukt der Alpenkonvention wird durch die Bergsteigerdörfer „etwas Praktisches, Lebendiges. Eine Herzensangelegenheit.“, so Ewald Galle vom Lebensministerium. Für Gerald Dunkel-Schwarzenberger, Vizepräsident des ÖAV, sind die Bergsteigerdörfer mittlerweile schon zu „einem Stück Identität“ für seinen Verein geworden. Ganz wichtig dabei: „Jedes Dorf kann sich so zeigen, wie es ist.“ Auch für Klaus Bliem vom AVS ein wichtiges Ziel: „Wir wollen die Ursprünglichkeit der Südtiroler Dörfer erhalten. Und haben bei uns sicherlich Potential für weit mehr als ein Bergsteigerdorf“. Wir sind gespannt, welches das Erste sein wird!


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