Schneemond, Mondfinsternis und naher Komet
Aufbleiben und ins Freie gehen zahlt sich heute Nacht ganz besonders aus: In der Nacht von Freitag auf Samstag finden gleich drei faszinierende Himmelsereignisse statt. Alle drei werden – wenn das Wetter mitspielt – von der Erde aus zu sehen sein.
„Schneemond“
Zunächst ist der Mond, der heute um 17:17 Uhr über dem Osthorizont aufgehen wird, ein gewöhnlicher Vollmond. Den Februar-Vollmond bezeichneten die Menschen früher als „Schneemond“. Vermutlich geht diese Bezeichnung auf die Ureinwohner Nordamerikas zurück. Der Stamm der Algonkin, die im Nordosten der heutigen USA und dem angrenzenden Gebiet um die Großen Seen in Kanada lebten, pflegte die aufeinenderfolgenden Vollmonde mit Namen zu versehen, die häufig auf jahreszeitliche Gegebenheiten verwiesen. Im Januar ging der „Wolfsmond“ auf, weil die im Winter hungrigen Wölfe besonders laut jaulten. Im November war der „Bibermond“, da es rechtzeitig vor der kalten Jahreszeit galt, ausreichend warme Felle zu besorgen usw. Die europäischen Siedler übernahmen einige dieser Bezeichnungen in ihren Sprachgebrauch und übertrugen sie auf den gregorianischen Kalender.
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Partielle Mondfinsternis
Ab 23:32 Uhr wird sich der Erdschatten vor den strahlenden Vollmond schieben – es beginnt also eine Mondfinsternis. In dieser Nacht handelt es sich aber nur um eine Halbschatten-Mondfinsternis – sprich die Erde schiebt sich zwar zwischen Sonne und Mond, die drei Gestirne liegen dieses Mal aber nicht in einer ganz geraden Linie. Der Mond wird nur durch den Halbschatten der Erde wandern, sein nördlicher Rand dadurch gräulich getönt sein. Um circa 1:45 Uhr wird die Halbschatten-Mondfinsternis ihren Höhepunkt erreichen, gegen 4 Uhr verlässt der Mond den Halbschatten der Erde wieder.
Naher Komet
Und noch etwas spielt sich diese Nacht am Himmel ab – um dieses seltene Ereignis beobachten zu können, ist aber ein Fernglas vonnöten. Der Komet 45P wird auf seiner elliptischen Bahn der Erde sehr nahe kommen und laut Nasa in einer Entfernung von 12,4 Millionen Kilometern Entfernung an unserem Planeten vorbeifliegen, was in etwa der 32-fachen Mondentfernung entspricht. In kosmischen Maßstäben kann man von einem „Katzensprung“ sprechen. 45P gehört mit seinem Durchmesser von weniger als einem Kilometer zu den kleinsten bekannten Kometen – das nächste Mal wird er erst im Jahr 2022 wieder zu sehen sein.
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Wetter-Prognose
Josef Lukas vom Wetterdienst Ubimet bremst die Erwartungen auf ein gut sichtbares Himmelsereignis ein wenig: „Die größten Chancen auf einen einigermaßen wolkenfreien Himmel hat man auf den Bergen nördlich des Alpenhauptkamms, etwa in Vorarlberg, in weiten Teilen Nordtirols, großen Teilen von Salzburg – mit Ausnahme des Lungaus – im Alpenbereich Oberösterreichs und im niederösterreichischen Mostviertel. In Bayern hat man generell recht gute Sicht, nur im Alpenvorland kann sich wieder der Nebel halten. Ganz ungetrübt ist die Sicht aber nirgends, es ziehen immer wieder Wolken durch und speziell in Vorarlberg, im Außerfern und im Allgäu kann es mitunter auch ein wenig regnen oder schneien. Schlechte Karten hat man jedenfalls entlang des Alpenhauptkamms und südlich davon: in Süd- und Osttirol, in Kärnten, im Großteil der Steiermark, im Lungau und auch in Niederösterreich vom Ötscher ostwärts stecken die Berge oft bis über das Gipfelniveau hinaus in Nebel oder Wolken.“