Bergtouren mit Kletterpassagen
Du willst den nächsten Schritt gehen und dich über das reine Wandern hinauswagen? Dann bist du hier genau richtig. Wir stellen dir wunderschöne Wanderungen mit Kletterpassagen vor.
Nach dem Klettern in der Halle ist der erste Felskontakt angesagt. Einige Seillängen im Klettergarten helfen, Vertrauen zu bilden und die Technik anzupassen. Und irgendwann kommt der Gedanke: Wie wäre es, auf einen Berg zu klettern? Frei, ohne Seil und nur mit der nötigen Ausrüstung? Wobei grundsätzlich gilt, dass Klettern Voraussetzungen wie Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Deshalb ist es sinnvoll, auch bei eher einfachen ersten Touren einen Bergführer zu buchen.
Grimming
Eine ideale Möglichkeit für ein solches Erlebnis bietet der Grimming in der Steiermark. Auf den massiven Gebirgsstock führt von Süden aus ein spektakulärer, mehr als tausend Meter langer Felsgrat. Wer diesem bis zum Gipfel auf 2.351 Metern folgt, sollte neben Ausdauer auch Trittsicherheit und solide Klettererfahrung mitbringen. Die gut markierte Route über den Südostgrat übersteigt zwar nie den oberen zweiten Schwierigkeitsgrad und weist dazwischen auch einiges an Gehgelände auf. Aber auch in diesem sollte man absolut trittsicher unterwegs sein.
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Watzmann
In Bayern können sich Kletterfreudige an den Watzmann wagen. Auf der Überschreitung ist man meist auf dem fast drei Kilometer langen Grat unterwegs. Wer diesen – vom Hocheck über die Mittelspitze bis zur Südspitze auf 2.712 Metern – überqueren möchte, sollte ebenfalls neben Ausdauer auch Trittsicherheit und solide Klettererfahrung mitbringen. Leichte Felspassagen prägen den Grat, für dessen Bewältigung man sich besser zwei Tage Zeit nehmen und im Watzmannhaus übernachten sollte. Achtung: Nur einige wenige Passagen sind mit einem Stahlseil versichert, der Watzmann ist kein durchgehender Klettersteig!
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Wiwannihorn
In der Schweiz bietet sich die Überschreitung des Wiwannihorns (3.001 m) in den Berner Alpen an. Mit dem Taxibus von Ausserberg bei Visp geht es hoch bis zum Parkplatz Fuxtritt (1.851 m), so spart man 900 Höhenmeter. Vom Fuxtritt geht's via Wiwannihütte auf den Gipfel.
So schwierig ist Klettern
I. Grad
Schwieriges Gehgelände. Die Hände werden zur Unterstützung des Gleichgewichts benötigt.II. Grad
Beginn der Kletterei. Für eine sichere Fortbewegung sind beide Hände am Fels.III. Grad
Richtiges Klettern. Der Fels wird steiler, bietet aber noch große Griffe. Eine Seilsicherung ist üblich.
Die Schwierigkeitsskalen im Detail
Noch mehr Kletterberge
Mittagskogel über Nordostgrat, Kärnten: Ein 400 Höhenmeter langer Grat führt auf den formschönen Karawankengipfel (2.145 m), immer begleitet von einer tollen Aussicht.
Ötscher über Rauher Kamm, Niederösterreich: Vielleicht der schönste Gratanstieg Ostösterreichs, in jedem Fall eine lange Tour, die auch für ambitionierte trittsichere Wanderer gut machbar ist. Die Schwierigkeit liegt maximal im unteren zweiten Grad.
Speer, St. Gallen: Eine wunderbare Überschreitung, bei der Trittsicherheit gefragt ist. Von Oberchäseren ob Amden oberhalb des Walensees geht es los, im Zickzack 300 Höhenmeter zum Gipfel (1.950 m) und hinunter nach Ebnat-Kappel.
Barrhorn, Wallis: Mit 3.610 Metern zählt das Barrhorn zu den höchsten Gipfeln Europas, die sich ohne Hochalpinausrüstung bewältigen lassen. Start ist bei Vorder Sänntum bei Gruben/Oberems.
Hohe Fürleg, Tirol: Auf die Hohe Fürleg (2.570 m) im Karwendel klettert man – teils seilversichert – maximal im zweiten Grad.
Schrattenfluh, Luzern: Ein wild und bizarr zerklüfteter Klotz zwischen Sörenberg und Marbach. Von Hirsegg geht's über die Alp Schlund zum Hängst, von dort via Höhenweg zum Schibengütsch und zurück zur Alp Schlund.