Piz Badile Nordkante
Sport
Klettern
Dauer
12:00 h
Länge
4,3 km
Höchster Punkt
3.305 m
Aufstieg
1.390 hm
Abstieg
770 hm
Beschreibung
Traumkante im Granit im Bündner Bergell: Stolz, präsentiert sich die Nordkante des Piz Badile steil und weit über der Hütte in den Himmel ragend. Diese Linie ist tadellos! Kein Wunder, dass sich in der kurzen Saison für diese Klettertour oft viele Aspiranten in der Capanna Sasc Furä einfinden. Doch geschenkt wird einem die Ehre, nachher sagen zu können, diese Tour begangen zu haben, sicher nicht. Mit über 20 langen Seillängen ist die Tour doppelt so lang als die üblichen Touren wie zum Beispiel im Wilder Kaiser oder dem Wetterstein. Und da man immer wieder Friends und Keile in die Ritzen schieben muss, geht es deutlich langsamer voran als an modernen Bohrhakenleitern. Weiters bewahrheitet sich am Piz Badile auch das Sprichwort auch, dass man erst oben ist, wenn man unten ist. Der Abstieg auf der Südseite fordert nämlich nochmal das Orientierungsvermögen der Alpinisten und es zieht sich bis man im Rifugio Gianetti einläuft. Deshalb darf wer die Tour souverän bewältigt hat, durchaus auch ein wenig stolz in den Himmel schauen.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
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Gianettihütte
- Schweiz, Bondo
Capanna Sasc Furä
Hütten entlang dieser Tour
Bergwelten Tipp
Ist man früh genug an der Capanna Sasc Furä lohnt zum eingewöhnen an den Fels der Klettergarten Plota. Dieser befindet sich oberhalb der Hütte auf dem Weg zum Einstieg.
Das Bergell ist eine Wetterscheide. Sollten die Verhältnisse für den Piz Badile nicht passen, sind im Süden (Chiavenna) oder im Norden (Bernina) attraktive Ersatzziele schnell erreichbar.
Wegbeschreibung
Charakter
Im Bergell haben sich aus dem jüngsten Granit der Alpen wunderschöne Berggestallten gebildet. So ist die Konkurrenz mit der Bügeleisenkante am Piz Gemelli und dem Nordwestpfeiler am Piz Cengalo groß, doch die gleichmäßige Form der Piz Badile Nordkante ist unschlagbar.
Anfahrt
In Landeck von der A12 abfahren und immer weiter durch das obere Inntal bis nach St. Moritz. Weiter geht es über den Maloja Pass und auf der anderen Seite hinunter bis Bondo.
Parkplatz
Oberhalb von Bondo befindet sich der Parkplatz Crot Alt.
Zustieg
Nach dem schweren Felssturz 2017 vom Piz Cengalo in das Val Bonasca war die Capanna Sasc Furä nicht mehr zugänglich. Doch jetzt ist ein neuer Weg angelegt und die Hütte wird am Vortag mit einem circa 5-stündigen Fußmarsch erreicht.
Los geht es von der Capanna Sasc Furä auf dem Wanderweg in südlicher Richtung aufwärts. Dies war auch der Übergang zur Capanna di Sciora, welcher aber wegen des Felssturzes zumindest bis auf weiteres nicht mehr möglich ist (Stand 2020). Auf Platten die früh am Morgen unangenehm nass sein können immer in südlicher Richtung weiter aufwärts. Einige Steilstellen überwindet man in leichter Kletterei bis zum 3. Grad. Am Punkt 2590 wechselt man auf die Ostseite (links) und steigt einige Meter ab. Nun hält man sich wieder aufwärts (rechts) und erreicht nach wenigen Minuten den Einstieg.
Dauer: 2 h
Route
Das Topo beschreibt die Klettertour.
Dauer: 7 h
Abstieg
Beim Aufstieg wird man erkennen, dass das Gelände zum Abseilen an der Kante zu flach ist und sich das Seil ständig verhängen wird.
Wenn auch ebenfalls mühsam ist es empfehlenswert, auf der Südseite abzusteigen. Hierzu klettert man vom Gipfel weg in einer weiten Mulde im Zick-Zack ab. Alternativ ist auch mehrmaliges abseilen an soliden Ringen möglich. Später ist ein Kamin zu finden, in dem man abklettert und so ein markantes Band erreicht. Auf diesem geht man nach Westen (rechts) bis zu einem schönen Kreuz. Dann wieder einen Kamin mit der Option abzuseilen nach unten und erst jetzt über den Kamm auf die Westseite (rechts). Hier nochmal ein Stück abklettern und dann über Platten in logischer Linie zum Rifugio Gianetti.
Dauer: 3 h
Am folgenden Tag geht man über den Passo Procelizzo und den Passo della Trubinasca zurück auf die Südseite. Beide Pässe haben steile Kare auf den Nordseiten, in denen oft das ganze Jahr über harter Altschnee bleibt, deshalb sind Steigeisen erforderlich.
Die wichtigsten Infos in Kürze
- Stützpunkt: Capanna Sasc Furä 1.904m (empfehlenswert, sehr gut geführt!) ca. 5:00 von Bondo (870m) auf neu angelegten Weg.
- Kletterschwierigkeit: Stellen V+ / A0 möglich, Stellen V, meist III und IV
- Stände häufig mit 2 Bolts eingerichtet. Es stecken immer wieder Schlaghaken, aber es muss auch viel mit mobilen Sicherungsmitteln abgesichert werden.
- Alpinkletterausrüstung mit 60m Halbseilen, 6 Exen - davon 3 lang, 2-3 Bandschlingen, Satz Keile, Camalots 0.3-3, Steigeisen für den Rückweg
- Kletterzeit 7:00 bei zügigen Seilhandling
- Orientierung in Auf- und Abstieg anspruchsvoll
- Zielpunkt: Rifugio Gianetti (2.537m – italienischer Standard)
Anfahrt und Parken
In Landeck von der A12 abfahren und immer weiter durch das obere Inntal bis nach St. Moritz. Weiter geht es über den Maloja Pass und auf der anderen Seite hinunter bis Bondo.
Parkplatz
Oberhalb von Bondo befindet sich der Parkplatz Crot Alt.
Öffentliche Verkehrsmittel
Die Anreise bietet sich auch mit dem in der Schweiz gut ausgebauten Netz der öffentlichen Verkehrsmitteln an. Hierzu fährt man mit der Rätischen Bahn bis St. Moritz und weiter mit dem Bus zur Haltestelle Promotogno bei Bondo.
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