Ackerlspitze und Hochgrubachspitzen, Überschreitung
Sport
Wandern
Dauer
10:00 h
Länge
11,2 km
Höchster Punkt
2.329 m
Aufstieg
1.565 hm
Abstieg
1.565 hm
Beschreibung
Anspruchsvolle, alpine Grattour im Ostkaiser in Tirol. Die landschaftlich herausragende, alpine Herausforderung mit ihren ausgesetzten Überschreitungen von drei Gipfeln und dem schwierigen Abstieg durch Rinnen und über steile Grashänge ist nur bei wirklich stabiler Wetterlage zu empfehlen.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
Rundtour
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Hütten entlang dieser Tour
Fritz-Pflaum-Hütte
Ackerlhütte
Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Buch „Felstouren" von Thomas Otto und Stefan Baur, erschienen im Bergverlag Rother.
Wegbeschreibung
Anstieg zur Ackerlhütte
Wir folgen vom Parkplatz zunächst der Forststraße (Weg 817) Richtung Ackerlhütte. Zwei Minuten oberhalb der Graspoint-Niederalm, 981 m, zweigt ein Wanderweg nach links zur Ackerlhütte ab. Dieser nicht überlaufene Pfad führt sehr schön durch den Wald, über eine kurze Felsstufe vorbei am kleinen Wasserfall des Stiegenbaches und über Almwiesen zur Ackerlhütte, 1.465 m.
Anstieg Ackerlspitze
Oberhalb der Hütte schlängelt sich der leicht gangbare Wanderweg (816) den Grashang hinauf zur Wegmarkierung Westliches Hochgrubachkar, 1.676 m, hier wendet sich der Steig rot-weiß-rot markiert nach rechts in Richtung Maukspitze und Ackerlspitze. Etwa 5 Minuten, nachdem die Grundmauern der alten Ackerlhütte passiert wurden, führt der Anstieg in steileres, grasbewachsenes Felsgelände, I, zum Teil Steighilfen an ausgesetzten Stellen.
Nachdem diese Schrofenstufe überwunden ist, gelangen wir in ein Schuttkar, den Niedersessel, 1.820 m. Hier teilt sich der Weg: rechts zur Maukspitze, links zur Ackerlspitze auf dem Weg 816 in 1.30 Stunden. Es geht leicht ansteigend über Schutt oder Schnee am Wandfuß der Niedersessel-Steilwände querend in die linke Karecke. Hier ist meist bis in den Hochsommer hinein ein morgens hart gefrorenes Altschneefeld, eventuell mit Randkluft, zu überwinden. Nun sehr schön im Zickzack über eine ausgesetzte, felsige, etwa 25 Meter hohe Steilstufe, I, Stellen II (Eisenringe und Trittstifte als Steighilfen), zu einer geröllgefüllten Rinne, I.
Oberhalb dieser Rinne verflacht der Anstieg in das Kar des Hochsessels hinein, gefolgt von einer wieder steileren Querung. Daraufhin führt ein recht steiler grasiger Schrofenhang, durch den im Zickzack ein Steig angelegt ist, auf eine Schulter. Von hier gehts über den Grat, Ackerlschneid genannt, nach links in 30 Minuten zum Gipfel der Ackerlspitze (nach rechts am Grat entlang wäre auch ein Abstecher in 1 Stunde zur benachbarten Maukspitze möglich, wovon aber abgeraten wird, da die Überschreitung der Hochgrubachspitzen und der Abstieg schon genug Zeit beanspruchen). Zunächst auf der Südseite des Grates, bei einer deutlich sichtbaren Markierung wechselt man dann auf die nördliche Gratseite. Erst eine kurze Querung im Fels, I, dann auf einem Steig zu den Gipfelfelsen; auf deren Ostseite führt eine schöne kurze Kletterei, I, durch eine gut gestufte Rinne, zum höchsten Punkt, 2.329 m. Die Aussicht ist umfassend in alle Richtungen – dies veranlasste übrigens 1826 den Erstbegeher der Ackerlspitze, Peter Carl Thurwieser, anzunehmen, er stünde auf dem höchsten Kaisergipfel. Ganz falsch lag er nicht, denn einzig die Ellmauer Halt ist 15 Meter höher.
Überschreitung der Hochgrubachspitzen
Wir steigen nun nordseitig auf dem Normalweg, der aus dem Griesener Kar heraufkommt, 70 Höhenmeter in den Schrofen bis zur ersten, u-förmigen Scharte des Verbindungsgrates zu den Hochgrubachspitzen ab. Hier auf die Südseite wechseln und etwa 20 Gehmeter in einer Geröllrinne absteigen, daraufhin in westlicher Richtung zu einer Rinne und diese zum Verbindungsgrat aufsteigen, I. Jetzt kurz horizontal am Grat und dann den Steilaufschwung direkt am Grat erklettern, II, ausgesetzt. Es gibt gute Sicherungsmöglichkeiten an Felsköpfen. Nun weiter am Grat entlang oder kurz in die Nordseite ausweichen, bis man auf die horizontale, zum Teil brüchige Gratschneide der Östlichen Hochgrubachspitze kommt, 2.284 m.
Weiter geht es am Grat entlang absteigend bis zu einem kleinen Abbruch, der nördlich umgangen wird. Den folgenden Gratzacken wird teils nördlich, teils südlich, Stellen II, auf Schrofen ausgewichen, bis wir in die Scharte vor der Westlichen Hochgrubachspitze gelangen. Aus der Scharte heraus 4 Meter auf einem Band nach rechts und dann links haltend in den Schrofen, I, aufsteigen zum Gipfelkreuz, 2.277 m.
Abstieg über Normalweg zur Ackerlhütte und nach Hüttling
Jetzt beginnt ein langer, anspruchsvoller Abstieg. Er ist anhaltend alpin und steil, wegen ausgesetzter Graspassagen bei Nässe gefährlich und erfordert noch mal volle Konzentration. Vom Gipfel der Westlichen Hochgrubachspitze dem Grat etwa 100 Gehmeter in nördlicher Richtung folgen, hier nordseitig etwa 20 Meter abklettern. Dann wendet sich der verblasst rot-weiß markierte Steig nach Südwesten hinab zum Schönwetterfensterl; die Scharte selbst wird allerdings nicht betreten. Nun eine südseitige, geröllgefüllte Rinne an ihrem östlichen, linken Rand abklettern, I. Auch die folgende Rinne klettern wir am linken Rand über grasdurchsetzten Fels ab, I. Jetzt über steile Grasbuckel mit Pfadspuren und Passagen mit grasdurchsetztem Fels, I, zum Teil ausgesetzt, weiter absteigen.
Im unteren Teil des Abstiegs ist an verwaschenen rot-weißen Markierungen entlang ein Schrofenhang mit dünner Splittauflage nach rechts zu queren, bis wir schließlich über weitere Grasschrofen endlich ins Hochgrubachkar gelangen und weiter auf dem markierten Wanderweg bequem zur schon sichtbaren Ackerlhütte absteigen können. Nun auf dem Aufstiegsweg gemütlich zurück zum Parkplatz, um diese große Gratüberschreitung entspannt ausklingen zu lassen.
Gut zu Wissen
T6, II. Äußerst schwierige Bergtour. Bis zur Ackerlspitze T5, II. Die Überschreitung der Hochgrubachspitzen erfordert Kletter- und Sicherungskenntnisse sowie eine selbstständige Orientierung im stellenweise brüchigen Fels. Der Abstieg von der Westlichen Hochgrubachspitze ist anhaltend alpin und steil und bei Nässe gefährlich.
Sicherungsmöglichkeiten: Bei der Überschreitung der Hochgrubachspitzen ist es empfehlenswert, an Felsköpfen und -zacken mit dem Seil zu sichern.
Anfahrt und Parken
Auf der A93 mautfrei bis Kufstein Süd. Weiter auf der B173, dann B312 Richtung St. Johann bis Going. Dann zum Ortsteil Prama bei einem Wegweiser von der B312 links abbiegen. In Prama den gelben Hinweisschildern Richtung Ackerlhütte bis zum Parkplatz folgen.
Parkplatz
Parkplatz Hüttling unterhalb der Graspoint-Niederalm
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