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Foto: Kovacs, Nationalpark Donau-Auen
Nationalpark erleben

10 der schönsten Wandertouren im Nationalpark Donau-Auen


6 Min. Lesezeit

Ein mächtiger, freier Fluss, wilde Auen mit unzähligen Seitenarmen und Tümpeln, uralte Baumriesen, bunte Wiesen und eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten kennzeichnen die letzte große Flussauenlandschaft Mitteleuropas, den Nationalpark Donau-Auen. Wir stellen dir 10 der schönsten Wanderungen in diesem einzigarten Naturjuwel in Wien und Niederösterreich vor.

Der Nationalpark Donau-Auen vereint Flussauenlandschaften und alte Kulturflächen.
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Der Nationalpark Donau-Auen wurde im Jahr 1996 gegründet, um die dynamische Flussauenlandschaft östlich von Wien nachhaltig unter internationalen Schutz zu stellen. Heute erstreckt sich der Nationalpark auf einer Fläche von mehr als 9.600 Hektar entlang 36 Kilometer Fließstrecke der Donau von der Oberen Lobau im 22. Wiener Bezirk bis zur Grenze mit der Slowakei bei Bratislava.

In den vergangenen Jahren konnte der Donau und ihren Seitenarmen durch Rücknahme von alten Wasserbaustrukturen wieder viel von ihrer einstigen Dynamik zurückgegeben werden. Seither hat sich die natürliche Entwicklung der Auensysteme merklich verbessert. Gleichzeitig werden aber auch alte Kulturlandschaften, wie die artenreichen Wiesen und alte Wälder erhalten, in denen sich über die Jahrhunderte ein großer Artenreichtum etablieren konnte.

Zahlreiche markierte Wander- und Radwege erschließen das Gebiet. Themenwege vermitteln Wissen und erklären Zusammenhänge und auf geführten Touren – beispielsweise Schlauchboottouren – kann man den Nationalpark besonders intensiv erleben.

Wir zeigen dir hier 10 der schönsten Wandertouren in allen Teilen des Nationalparks, auf denen du die Flusslandschaft mit ihren Auen und Wiesen auf eigene Faust erkunden kannst.

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Obere Lobau

Die Lobau gehört noch zu Wien und hat als städtisches Naherholungsgebiet einen hohen Stellenwert.

Der Wiener Nationalparkteil ist ein ehemals durchströmtes Donaugebiet, das durch die Regulierung des Flusses Ende des 19. Jahrhunderts von der oberflächlichen Wasserversorgung fast völlig abgeschnitten wurde. Die Altwässer der Lobau verschilfen stark, bieten damit aber auch einer ganz speziellen Vogelwelt Lebensraum. Dort, wo der Schotter durch die fehlende Strömung nicht mehr weggetragen werden konnte, haben sich Heißländen entwickelt, die an afrikanische Savannen erinnern.

1. Naturlehrpfad Obere Lobau

Eine schöne, ca. 5 Kilometer lange Runde ausgehend vom Nationalparkhaus wien-lobAU, die über Heißländen und entlang von stillen Altarmen führt.

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Mannswörth

Der Nationalparkbereich Mannswörth zeichnet sich durch undurchdringliche Auwälder und andererseits durch den trockenen Alberner Leitdamm aus.

Die Mannswörther Auen erstrecken sich beidseits der Schwechatmündung etwas östlich der Ortschaft Mannswörth. Die Schwechat durchströmt hier einen alten Donauarm, das Zieglerwasser. Auf dem Weg aus dem Wienerwald zerreibt die Schwechat große Mengen Gestein und lagert dieses Feinsediment im unmittelbaren Mündungsbereich in großen Landzungen ab. In den Auwäldern sind Rehe und Hasen häufig, auch Wildschweine sind hier zu Hause.

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2. Mannswörther Runde

Ausgehend vom Parkplatz am Ende der Zainethbrückengasse erkundet man auf dieser 4 Kilometer langen Runde sowohl freie Wiesenflächen, dichte Auwälder als auch die Sandflächen, die die Schwechat an der Mündung in die Donau anhäuft.

Schönau

In der Schönau wurden alte Steindämmer durch Brücken ersetzt. So kann die Donau die Auwälder wieder mit Wasser versorgen.

Der schmale Schönauer Auwaldstreifen ist einer der dynamischsten Bereiche des Nationalparks. Auf den Kies- und Schotterflächen brüten Flussuferläufer und Flussregenpfeifer und die Au wird durch gezielte Rückbaumaßnamen alter Dämme wieder regelmäßig vom Wasser der Donau überflutet.

3. Schönauer Donaurunde

Dieser kurze Rundweg führt durch den dynamischen Teil der Schönau und gewährt Einblicke in den Artenreichtum der Auwälder. Bei Hochwasser ist die Runde freilich nicht zu begehen.

Orth an der Donau

Im Schloss Orth ist eines der beiden Nationalpark-Zentren untergebraucht. In den revitalisierten Auwäldern ist heute die Europäische Sumpfschildkröte wieder heimisch.

In den Orther Auen sind besonders viele Maßnahmen gesetzt worden, um wieder mehr Wasser in das Gewässersystem einzuleiten. Zwei der Seitenarme wurden mit der Donau verbunden. Alte Gerinne werden dadurch wieder gefüllt und versorgen bisher vom Strom abgeschnittene Altarme. Die Wasserflächen in der Au vergrößern sich und seltene Tierarten wie die Europäische Sumpfschildkröte oder der Hundsfisch profitieren.
In Orth an der Donau finden Nationalparkgäste mit dem schlossORTH Nationalpark-Zentrum die erste Anlaufstelle für Anfragen, Buchungen etc. Von 21.3. bis 1.11. ist das Ausflugsziel täglich geöffnet.

4. Orther Rundwanderweg

Der 5 Kilometer lange Rundweg stellt eine erlebnisreiche Wanderung durch verschiedene Landschaftsbilder der Au dar, bei der man einen guten Eindruck bekommt, wie Tier- und Pflanzenarten sich ihre alten Lebensräume wieder zurückerobern.

Maria Ellend – Haslau – Regelsbrunn

Zwischen Maria Ellend, Haslau und Regelsbrunn findet man verschiedenste Landschaftstypen, unter anderem einen Hangwald mit Rotbuchen.

Wie viele Ortschaften am Südufer der Donau genießt Maria Ellend durch die Lage am Hochufer einen natürlichen Hochwasserschutz. Haslau war der Standort für die erste Gewässervernetzung in den Donau-Auen östlich von Wien. Hier wurde 1996 der Mitterhaufen, eine weitläufige Insellandschaft durchzogen von mehreren Seitenarmen, wieder mit der Donau verbunden. Und die Regelsbrunner Au wurde 1989 durch eine Freikauf-Aktion des WWF Österreich bekannt.

5. Streckenwanderung Maria Ellend – Haslau

Auf den Wanderwegen von Maria Ellend und Haslau erlebt man die Kontraste zwischen den Hangwäldern und den Auen besonders gut. Zahlreiche Wasservögel nutzen die neuen Lebensräume, die durch die Renaturierungen geschaffen wurden und weiter oben findet man Baumarten, die sonst nur in höher gelegenen Lebensräumen typisch sind.

6. Bienenfresser-Themenweg Haslau

Der Themenrundweg im Nationalpark-Randbereich mit interaktiven Stationen ist besonders für Familien gut geeignet. Dabei begibt man sich gemeinsam mit dem kleinen Bienenfresser (eine seltene Vogelart) auf die Suche nach einem neuen Zuhause.

Eckartsau

Die Eckartsau wird nicht direkt mit Wasser aus der Donau versorgt, sondern ist grundwassergespeist. Schloss Eckartsau samt Schlosspark stellt eine Sonderfläche im Nationalpark dar.

Die ausgedehnten Wiesenflächen rund um Schloss Eckartsau wurden größtenteils für die Jagd angelegt. Mächtige Hirsche ziehen bis heute durch die Wälder und nützen die Wiesen in der Brunft, stattliche Eichen sind zu bewundern. Der Eckartsauer Schlosspark wurde als Sonderfläche im Nationalpark eingegliedert. Der alte Baumbestand ist vor allem für Spechte besonders interessant.

In Eckartsau hat der Auwald ein ganz anderes Erscheinungsbild als in den dynamischen Gebieten von Schönau und Orth. Die Altarme sind nicht mit der Donau verbunden, sondern vor allem grundwasserversorgt. Daher haben sich Schilfflächen ausgebildet und bieten verschiedensten Wasservögeln Brutmöglichkeiten.

7. Große Donaurunde

Ausgehend vom Schlosspark Eckartsau darf man sich auf dieser 8 Kilometer langen Runde auf viel Abwechslung freuen. Einige Installationen am Weg bereichern die Wanderung und im Abschnitt vom Schloss bis zum Marchfelddamm ist der Weg sogar rollstuhltauglich.

Petronell-Carnuntum

Die Petroneller Au ist ein Paradies für Wasservögel. Mit etwas Glück sieht man vielleicht sogar den wunderschönen Eisvogel.

Die Petroneller Au ist der jüngste Teil des Nationalpark Donau-Auen. Erst 2016 konnten 260 Hektar Fläche in den Nationalpark eingegliedert werden. Durch die lange Siedlungsgeschichte im Bereich Petronell-Carnuntum, beginnend bereits mit den Römern vor knapp 2.000 Jahren, waren die Auwälder hier lang andauernd genützt. Charakteristisch für die Petroneller Au ist ein ausgedehntes Netz von Altarmen und periodisch wasserführenden Gräben, in denen sich zahlreiche Wasservogelarten wohl fühlen.

8. Petroneller Wanderweg

Auf dieser Runde sind schöne Ausblicke auf den Petroneller Arm möglich. Der Weg begleitet das Altwasser, Graureiher, Eisvogel und Teichhuhn sind zu hören. Von der Traverse lassen sich diese Wasservögel genauso beobachten wie Stockenten oder Silberreiher. Östlich der Traverse hinterlassen Biber Spuren ihrer emsigen Tätigkeit.

Stopfenreuth

Die Altarme bei Stopfenreuth sind ruhig und idyllisch. Bei Hochwasser ist aber Vorsicht geboten, denn der Wasserstand kann hier nicht nur extrem steigen, sondern die Au kann auch zur reißenden Flusslandschaft werden.

Stopfenreuth gilt vielen als Geburtsort des Nationalpark Donau-Auen. Im Dezember 1984 kamen tausende Menschen hierher, um den Beginn der Vorarbeiten für das geplante Donaukraftwerk zu verhindern – mit Erfolg.
Bis heute werden die Altarme rückstauend von der Donau und durch Grundwasser versorgt. Ruhig und idyllisch erstreckt sich der Ausblick von der Uferstraße über den Stopfenreuther Arm. Doch sobald die Donau beginnt Hochwasser zu führen, verwandelt sich die Au hier in eine reißende Flusslandschaft.

9. Stopfenreuther Donaurunde

Ausgehend vom Hochwasserschutzdamm am westlichen Ortsende von Stopfenreuth wandert man auf dieser 4,6 Kilometer langen Runde durch die Au bis zur Donau. Am Rückweg eröffnet sich von der Auterrasse sogar ein schöner Blick über die Donau.

Hainburg

Der Nationalparkbereich Hainburg stellt den östlichsten Teil vor der Grenze zur Slowakei dar.

Hainburg ist eine der Schlüsselstellen im gesamten Donauverlauf. Der Fluss zwängt sich hier durch die Enge, danach fließt er langsamer und wird breiter. Die Felsabbrüche des Braunsbergs reichen bis in die Strömung hinab. Durch die Regulierung des Flusses Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden die „Hainburger Kastln“, ausgedehnte Stillwasserbereiche.
Kleinräumig gibt es hier auch noch Reste früherer Hutweiden. Dort wurde das Vieh verschiedener Bauern tagsüber gemeinschaftlich gehütet, abends aber wieder zu den jeweiligen Besitzern zurückgetrieben.

10. Hutweidenweg

Auf diese 6 Kilometer langen Wanderung passiert man mehrere ehemalige Hutweiden. Sie als altes Kulturgut zu erhalten, ist auch ein Nationalparkanliegen, da sie besonders artenreich sind. Aber auch die typischen Hainburger Kastln sind Teil dieser Wanderung. Im Frühling, wenn sich Frösche und Kröten zur Paarung treffen, ist hier einiges los.

Gut zu wissen

Wegegebot

Im gesamten Nationalparkgebiet herrscht ein Wegegebot, d.h. die markierten Wege dürfen nicht verlassen werden. Außerdem besteht Leinenpflicht für Hunde.

Hochwassergefahr

Bei Hochwasser oder kurz danach sind viele der Wege nicht begehbar. Bei rasch ansteigenden Wasserständen besteht auch die Gefahr, vom Wasser eingeschlossen zu werden. Es empfiehlt sich daher, sich vor der Wanderung unter der Tel. 02163/3370 oder beim Online Pegel über die Wasserstände und Prognosen zu informieren.

Nationalpark-Infozentren

Zwei Nationalpark-Infozentren – das Nationalparkhaus wien-lobAU und das schlossORTH Nationalparkzentrum – sind erste Anlaufstelle für Fragen, geführte Touren und alles Wissenswerte rund um den Nationalpark Donau-Auen.

Öffentliche Anreise

Die Ausgangspunkte für diverse Wanderungen im Nationalpark Donau-Auen sind sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Das eigene Auto ist meist eher hinderlich, da Parkplätze Mangelware sind.

Das Nordufer der Donau (Groß-Enzersdorf, Schönau, Orth/Donau, Eckartsau, Stopfenreuth) sowie in das schlossORTH Nationalpark-Zentrum werden von den VOR-Regiobuslinien Linie 550, Linie 552, Linie 553 und Linie 545 angefahren.
Das Südufer ist durch die Schnellbahnlinie S7 gut erschlossen. Von Haslau aus ist das Überqueren der Donau nach Orth/Donau mit der Personenfähre (keine PKWs!) möglich.

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