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Foto: Bernhard Fiedler
Hütten

9 Genießerhütten und die schönsten Touren dorthin

• 10. September 2018
5 Min. Lesezeit

Gründe für eine schöne Wanderung gibt es viele – unter anderem die Einkehr auf einer gemütlichen Hütte. Wir stellen euch eine feine Auswahl an Genießerhütten in Österreich, Bayern, Südtirol und der Schweiz vor – sowie die passenden Touren dorthin.

1. Pfeishütte, 1.922 m

Karwendel/ Tirol

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Rund um die Pfeishütte im Karwendel erheben sich schroffe Gipfel, so weit das Auge reicht – das Angebot an Touren ist nahezu grenzenlos. Man kann aber auch einfach nur auf der Terrasse oder in einer der drei holzgetäfelten Stuben sitzen und sich kulinarisch von den Wirtsleuten verwöhnen lassen. Vroni kommt aus Bayern, Michl ist ein Tiroler – beides spiegelt sich in den Gerichten wider. So gibt es etwa an jedem ersten Sonntag im Monat ein bayerisches Weißwurstfrühstück.

  • Kürzester Zustieg: 1,5 h von der Station Hafelekar der Nordkettenbahn (Talstation Innsbruck) über den Goetheweg.

  • Aus der Speisekarte: Bayerisches Weißwurstfrühstück, Krapfen mit Vanillesauce, Kaiserschmarrn.

Touren zur Pfeishütte

Beliebt auf Bergwelten

2. Buchsteinhaus, 1.571 m

Ennstaler Alpen/ Steiermark

Auch beliebt

Das Buchsteinhaus, das 2010 an gleicher Stelle neu errichtet wurde, liegt auf der Südseite des Buchsteinstockes in den Ennstaler Alpen. Gäste erwartet eine große Sonnenterrasse und ein überwältigender Ausblick auf die Hochtor-Gruppe. Hüttenwirt Helmut Tschitschko, auch „Tschitschi“ genannt, liebt das Kochen und legt besonders viel Wert auf regionale und lokale Produkte. Die arrangiert er zu kleinen Gaumenerlebnissen wie etwa Linsencurrysuppe und diverse Wildgerichte.

  • Kürzester Zustieg: Von Gstatterboden in der Gemeinde Admont über den Rauchbodenweg und den Weg Nr. 641 in rund 2,5 h.

  • Aus der Speisekarte: Kasnocken, gefüllte Lammbrust, Entenmenü.

Touren zum Buchsteinhaus

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3. Tierser Alpl, 2.440 m

Dolomiten/ Südtirol

Alle Wege führen zum Tierser Alpl. Ob man nun vom Schlern zum Lang- oder Plattkofel marschiert oder radelt oder von der Seiser Alm zum Rosengarten, immer kommt man an dieser 2015 mit dem Südtiroler Architekturpreis ausgezeichneten Hütte am Fuß der Rosszähne vorbei, die Ausgangspunkt für ganz fantastische Touren ist. Ein Sonderpreis gebührt auch der exzellenten Küche, die Tiroler Kost mit mediterranem Einschlag bietet. So kredenzen die Hüttenwirtsleute Judith und Stefan Gulasch vom Kastelruther Ochsen mit Speckknödeln oder Tafelspitz mit Rösterdäpfeln ebenso wie Pasta.

  • Kürzester Zustieg: Von der Seiser Alm auf dem Weg Nr. 2 oder von Saltria auf dem Weg Nr. 8 in 2,5 h.

  • Aus der Speisekarte: Gulasch vom Kastelruther Ochsen, Tafelspitz mit Rösterdäpfeln, Tagliatelle mit Eierschwammerln.

Touren zum Tierser Alpl

4. Karl-Ludwig-Haus, 1.804 m

Rax-Schneeberg-Gruppe/ Steiermark

Das Karl Ludwig Haus steht auf 1.800 m auf der Rax, einem abwechslungsreichen Massiv der Rax-Schneeberg-Gruppe an der Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark. Hinter dem Haus wölbt sich die Heukuppe, die höchste Erhebung der Rax, auf. Sie ist ein Gipfel ohne Kreuz. Stattdessen steht dort ein Heldenstein zum Gedenken an die in den beiden Weltkriegen gefallenen Mitglieder des Österreichischen Touristenklubs. Die Rax ist eine Hochfläche, die sich über 34 Quadratkilometer erstreckt und von unzähligen Gräben und Tälern durchzogen ist.Das Haus ist voll bio-zertifiziert. Eine Besonderheit, nicht nur unter den Hütten der Rax-Schneeberg-Region. Alle Speisen sind zu 100 Prozent biologisch. Das wird mehrmals pro Saison geprüft. Bio erstreckt sich auch auf die Lieferanten. Alle Nahrungsmittel am Karl-Ludwig-Haus sind Gentechnik-frei, ohne Einsatz von Kunstdünger erzeugt und deren Produzenten erhalten einen fairen Preis für Produkte. Ein für Vegetarier und Veganer geeignetes Berghaus.Das Karl-Ludwig-Haus ist sommers wie winters ein attraktives Ziel. Nicht nur wegen des kurzen Zustiegs vom Preiner Gscheid. Das Haus steht so, dass Gäste uneingeschränkte Sicht Richtung Süden weit in das Steirische hinein haben, Sonnentage nahezu endlos Licht bescheren und die gastronomische Qualität sehr hoch ist. Eltern, die mir ihren Kindern eine erste richtige Bergtour machen wollen, sollten das Haus als Ziel wählen. Das Haus ist je nach Wetter bis Mitte/Ende November geöffnet.
Geöffnet
-
Verpflegung
Bewirtschaftet

Hat man das Karl Ludwig Haus auf steirischem Boden, jedoch nur ein paar Steinwürfe von Niederösterreich entfernt, nach rund zwei Stunden Gehzeit erreicht, genießt man nebst grandiosem Ausblick und gesunder Luft auch ungemein gesunde Küche. Hier ist alles hundert Prozent Bio. Was übrigens auch für (fast alle) Getränke gilt. Pächter Gerold Hubmer ist ein gelernter Koch, der bisweilen auch seiner großen Leidenschaft frönt, nämlich der karibischen und der Ethno-Küche. Da werden dann für 1.804 Meter Seehöhe eher unübliche Gerichte wie Gamscurry mit Basmatireis, provenzalisches Ratatouille mit Couscous oder mexikanisches Chili serviert, das, so hört man, für so manchen der eigentliche Grund für die Tour auf die Rax sein soll.

  • Kürzester Zustieg: Vom Parkplatz auf der Passhöhe Preiner Gscheid zu Fuß über Siebenbrunnenkessel und Schlangenweg in 2 h.

  • Aus der Speisekarte: Gamscurry mit Basmatireis, Ratatouille, Chili con (und ohne) carne.

Touren zum Karl-Ludwig-Haus

5. Wimbachschloss, 937 m

Berchtesgadener Alpen/ Bayern

Zwischen Watzmann und Hochkalter liegt inmitten eines herrlichen Wandergebietes ein Schloss. Naja, eher ein Schlösschen. Ab 1810 wurde es von den Wittelbachern als Jagdschlössl genützt. Besonders König Max II. schätzte dieses Revier. Heute schätzen Catharina-Michaela Strobl und Sebastian Lichtmannegger das große Gehege. Zwar gehen die beiden nicht selbst auf die Jagd, doch kredenzen die gastronomieerfahrenen Pächter seit 2012 nebst anderen Köstlichkeiten vor allem Wild, das der Jäger höchstpersönlich liefert. Und so gibt’s nicht nur Rehschinken, Hirschsalami oder Gamssuppe, sondern auch Gamsgulasch oder Hirschbraten. Eine perfekte Unterlage für den Weiterweg auf die Wimbachgrieshütte, die knapp eine Stunde taleinwärts liegt.

  • Kürzester Zustieg: Vom Parkplatz Wimbachbrücke im Bergsteigerdorf Ramsau über eine Forststraße zu Fuß in 1,5 h.

  • Aus der Speisekarte: Rehschinken, Hirschsalami, Gamssuppe, Gamsgulasch.

Touren zum Wimbachschloss

6. Ennser Hütte, 1.293 m

Oberösterreichische Voralpen/ Oberösterreich

Am Rande der Nationalparkregion Kalkalpen lockt auf 1.295 Metern die Ennser Hütte. Sowohl als Zielpunkt als auch als Zwischenstation, denn marschiert man weiter auf den Almkogel, ist der Lohn dieser knapp einstündigen Wanderung ein umwerfender Rundumblick zum Ötscher und weiter in die Schladminger Tauern. Die Hütte lockt aber auch mit einem uralten Holzofen. Auf Vorbestellung verleiht er dem Brat’l die knusprige Kruste. Die Wirtsleut’ Helga und Erwin Zeiselberger beziehen ihre Grundzutaten ausschließlich bei Bauern aus der Gegend. Auch den Kas, der in weiterer Folge zum Pressknödel wird und unter Genießern als nahezu unerreicht in der Region gilt.

  • Kürzester Zustieg: Von Großraming mit dem Auto zum Parkplatz Bamacher und dann zu Fuß in 1 h.

  • Aus der Speisekarte: Bratl mit knuspriger Kruste, Pressknödel.

Touren zur Ennser Hütte

7. Karlsbader Hütte, 2.260 m

Gailtaler Alpen/ Tirol

Von der am Laserzsee gelegenen Karlsbader Hütte aus wollen gleich mehrere Gipfel der Lienzer Dolomiten bezwungen werden. Unternehmungen dieser Art sollte man freilich nur gut gestärkt in Angriff nehmen. Mit einem ausgiebigen Frühstück am besten. Um sich später, nach der Rückkehr, so richtig zu belohnen. Wobei neben dem dreigängigen Abendmenü auch Genuss à la carte zur Wahl steht. Vom Laserzsalat mit Ziegenkäse über Tiroler Speck- und Kaspressknödel bis hin zum Holzteller. Der ist die Spezialität im Hause Edith und Rupert Tembler: Kotelett vom Schweinsschopf, garniert mit geünstetem Zwiebel, Sauerrahm und Braterdäpfeln.

  • Kürzester Zustieg: Über Lienz und Tristach (ab hier Mautstraße) zur Dolomitenhütte, dort parken. Nun zu Fuß in 2 h über den Wanderweg.

  • Aus der Speisekarte: Laserzsalat mit Ziegenkäse, Tiroler Speck- und Kaspressknödel, Kotelett vom Schweinsschopf.

Touren zur Karlsbader Hütte

8. Präau Hochalm, 1.808 m

Goldberggruppe/ Salzburg

Hoch über dem Gasteiner Tal ist tierisch viel los. Und das im wahrsten Sinn des Wortes, denn Monika und Sepp Rieser übersiedeln ihre Vierbeiner seit 24 Jahren Frühjahr für Frühjahr vom Hof im Tal auf die Präau Hochalm, wo Wanderer von Ende Juni bis Mitte September mit Köstlichkeiten verwöhnt werden – allerdings müssen sie die 1.000 Höhenmeter per Pedes bewältigen. Die Wurst kommt vom eigenen Almrind, der Speck von den Schweinderln. Weiters: Almmozzarella, selbst gebrannter Schnaps, kalt angesetzter Preiselbeersaft sowie frische Krapfen und Strudel aus dem Holzofen.

  • Kürzester Zustieg: Von Dorfgastein Richtung Unterberg und über die Strohlehenalm zur Forstschranke. Von dort zu Fuß in 2 h.

  • Aus der Speisekarte: Wurst vom Almrind, Krapfen und Strudel aus dem Holzofen.

Touren zur Präau Hochalm

9. Glecksteinhütte, 2.317 m

Berner Alpen/ Schweiz

Oberhalb von Grindelwald empfangen Rosmarie und Christian Bleuer in der Glecksteinhütte, die einst ein Hotel war und heute eine Unterkunft mit viel Charme ist. Dazu tragen auch die Steinböcke bei, die gerne als besondere Gäste vorbeischauen. Dafür helfen die Wirtsleute nach indem sie – nach uralter Tradition – Salz auf die Mäuerchen um die Hütte streuen. Gar nicht versalzen präsentiert sich hingegen die Gerichte der beiden, die abwechselnd in der Küche stehen. Bergkost mit frischen Zutaten, zumeist aus der Region. Als beliebter Klassiker gilt der Hackbraten mit Stock. Für Wanderer und Familien bietet sich die einfache Tour zum Chrinnenhorn oder zum Oberern Grindelwaldgletscher an.

  • Kürzester Zustieg: Von der Posthaltestelle „Abzweigung Gleckstein“ (ca. 2:45 h Gehzeit).

  • Aus der Speisekarte: Hackbraten mit Stock, herzhafte Minestrone.

Tour zur Glecksteinhütte

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