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Der Höchste

Bergportrait: Großglockner (3.798 m)

• 17. Oktober 2023
3 Min. Lesezeit

Mitten in den Hohen Tauern ragt der Großglockner 3.798 Meter in den Himmel und ist damit Österreichs höchster Berg. Zu seinem Gipfel gelangt man unter anderem auf den Spuren der Erstbesteiger.

Blick vom Ködnitztal bei Kals auf den Großglockner - der Doppelgipfel ist gut erkennbar.
Foto: Christina Schwann, ökoalpin
Blick vom Ködnitztal bei Kals auf den Großglockner - der Doppelgipfel ist gut erkennbar.
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Höhe und Lage

Der Großglockner befindet sich in den Hohen Tauern und ist Teil der Glocknergruppe. Den Gipfel teilen sich die Bundesländer Kärnten und Tirol. Er stellt mit 3.798 Metern die höchste Erhebung in Österreich dar. Der markante Doppelgipfel und der legendäre Stüdlgrat sind vor allem von der Osttiroler Seite, vom Ködnitztal bei Kals am Großglockner, besonders gut zu sehen. Aber auch vom Leitertal in Kärnten präsentiert sich der Großglockner als eindrucksvolle Pyramide.

Umgeben wird der Großglockner vom Nationalpark Hohe Tauern, den sich die Bundesländer Kärnten, Salzburg und Tirol teilen. Das Gebiet umfasst in Summe 1.856 Quadratkilometer und stellt damit das größte zusammenhängende Schutzgebiet der Alpen dar.

Der Großglockner wird vom Nationalpark Hohe Tauern, dem größten zusammenhängenden Schutzgebiet der Alpen, umgeben.

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Geschichte

Ein Mann, ein gewisser Bischof Franz Xaver von Salm-Reifferscheidt, der 1783 als Fürstbischof nach Kärnten berufen wurde, ließ sich durch die Mont Blanc-Erstbesteigung im Jahre 1786 derart begeistern, dass er 1799 beschloss, eine Expedition zum bis dahin unbestiegenen Großglockner zu organisieren. Die Teilnehmer erreichten zwar nur den Kleinglockner, brachten aber immerhin wertvolle Vermessungsergebnisse mit zurück ins Tal. Am 28. Juli 1800 war es dann aber soweit und die zweite Expedition von Franz Xaver von Salm-Reifferscheidt war erfolgreich: Die Erstbesteigung des Großglockners gelang, Salm-Reifferscheidt selbst stand allerdings nicht am Gipfel.

Um die Besteigung überhaupt zu realisieren, ließ 1799 der Bischof die erste Salmhütte im Leitertal errichten. Sie gilt als eine der ersten dokumentierten Schutzhütten in den Ostalpen überhaupt. Allerdings wurde sie um 1850 vom vorrückenden Gletscher derart bedrängt, dass sie schließlich aufgelassen werden musste. Auch der neue Standort direkt in der Felswald der Schwertwand erwies sich aufgrund eindringender Feuchtigkeit als unbrauchbar. Erst der Standort am Hasenpalfen hatte schließlich Bestand und dort befindet sich auch die heutige Salmhütte.

Die Erstbesteigung des Großglockners erfolgte aus dem Leitertal. Die Salmhütte spielte dabei eine entscheidende Rolle.

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Hütten und Anstiege auf den Großglockner

Wer auf den Großglockner möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Alle sind jedoch alpinistisch herausfordernd und konditionell anstrengend.

Normalweg auf den Großglockner

Der sogenannte „Normalweg“ auf den Großglockner führt vom Lucknerhaus bei Kals am Großglockner in Osttirol über die Lucknerhütte zur Stüdlhütte, über das Ködnitzkees zur Erzherzog-Johann-Hütte und von dort auf den Gipfel des Großglockner.

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Stüdlgrad

Der bekannte Stüdlgrat – wie die Stüdlhütte benannt nach dem Prager Kaufmann Johann Stüdl, der sich einst für das Bergsteigen und die entsprechende Infrastruktur rund um Kals sehr verdient gemacht hatte – führt von der Stüdlhütte über den markanten Südwestgrat des Großglockner auf den Gipfel. Kletterkönnen bis zum dritten Schwierigkeitsgrad, alpine Seiltechnik und absolute Schwindelfreiheit sind Voraussetzungen für die sichere Besteigung.

Über die Salmhütte auf den Großglockner

Wer den Spuren der Erstbesteiger folgen möchte, der macht sich von Heiligenblut in Kärnten aus auf den Weg durch das Leitertal bis zur Salmhütte. Von hier steigt man zur Erzherzog-Johann-Hütte auf und gelangt am „Normalweg“ weiter auf den Gipfel.

Die Salmhütte (2.644 m), an der Südostseite des Großglockners liegend, steht bei Großglockner-Besteigungen von Kals aus im Schatten der Stüdlhütte. Obwohl die Hütte, die im oberen Leitertal am Hasenpalfen liegt, die Geschichte der Erstbesteigung des Glockners in sich trägt. 1799 wurde die erste Hütte, eine einfache Holzhütte, im Leiterkar direkt unterhalb des Großglockners errichtet. Sie gilt damit als eine der ersten alpinen Schutzhütten der Ostalpen. Später wurde die Holzhütte am selben Standort durch eine Steinhütte ersetzt, die zweite Salmhütte. Aufgrund des vorrückenden Gletschers wurde aber schließlich ein neuer Standort gesucht. Man wählte die Felswand des Schwertecks, in die die dritte Salmhütte gesprengt wurde. Schnell stellte sich allerdings heraus, dass der Felsen ständig nass war und die Bedingungen in der Hütte unerträglich waren. Das alles und wie es schließlich zum Bau der vierten Salmhütte am Hasenpalfen kam, erläutert eine Tafel an den alten Wänden der Hütte in der Felswand, rund 100 Hm oberhalb der heutigen Salmhütte.Die Salmhütte ist Ausgangspunkt - und eine sehr gute Alternative zur Stüdlhütte - für Touren auf den höchsten Berg Österreichs. Sie ist aber auch Station auf dem Wiener Höhenweg und der Glocknerrunde. 2017 erhielt die Hütte einen Zubau und damit auch eine neue Terrasse, von der aus man direkt auf den Großglockner sieht. Sie zieht Hochtourengeher, Kletterer, Skitourengeher und Wanderer gleichermaßen an. Mitten in hochalpinen Matten gelegen, birgt die Umgebung der Hütte geologische und botanische Schätze - vor allem findet man zahlreiche Edelweiss. Das Schwerteck, der Hausberg der Hütte, gilt als geologisches Einzelstück.
Geöffnet
Jun - Sep
Verpflegung
Bewirtschaftet

Großglockner im Winter

Der Großglockner wird nicht nur im Sommer von Alpinisten aus aller Welt bestiegen, auch im Winter ist er ein großartiges Ziel.

  • Rund um den Großglockner

    Wer sich den Gipfel des Großglockner nicht zutraut, die atemberaubende Naturlandschaft des Nationalparks Hohe Tauern rund um den Großglockner aber in vollen Zügen genießen möchte, dem sei die „Glocknerrunde“ sehr ans Herz gelegt. Sie führt in 7 Tagen rund um Österreichs höchsten Berg.

  • Der Großglockner im Überblick

    Gut zu wissen

    Man nimmt an, dass sich der Name „Glockner“ von „Klocken“, dem Donner, den Steinschlag auslöst, ableitet.

    Für die Besteigung des Großglockner vertraut man sich am besten einem Bergführer an. Die Kalser und Heiligenbluter Bergführer zählen zu den besten der Welt und blicken auf eine lange Traditionen zurück.

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